Dienstag, 20. November 2012

Zum 10. Todestag von Bertold Hasen-Müller

Bertold Hasen-Müller
auf der Terrasse des Humboldt-Hauses.
Am vergangenen Wochenende traf sich ein kleiner Kreis von Menschen zu einer Tagung im Humboldt-Haus des Internationalen Kulturzentrum Achbergs (INKA), um des zehnten Todestages Bertold Hasen-Müllers (10.03.1932 - 17.11.2002) zu gedenken.
Am ersten Abend wurde die Aufgabe in den Blick genommen, zu der an dem Wochenende ein Anfang gemacht werden sollte: Die Würdigung von Werk und Wirken eines Mitarbeiters, der besonders in einer Etappe der 40-jährigen Dreigliederungs-Arbeit in Achberg Entscheidendes beigetragen hat.
Es war diese Tagung damit auch der Auftakt der Tätigkeit der im Umfeld des INKA im Frühjahr gegründeten Stiftung für Geisteswissenschaft und Dreigliederungsforschung e.V., deren "Grundstock" das Erbe und der Nachlass des am 2. Februar verstorbenen Wilfried Heidt bildet.


Die Stiftung für Geisteswissenschaft und Dreigliederungsforschung e.V.


Welche Aufgaben hat sich dieser Stiftungsverein gestellt? Dazu findet sich in der Satzung folgende Beschreibung: 
"Zweck des Stiftungsvereins ist die Pflege der Geisteswissenschaft wie sie durch das Werk Rudolf Steiners im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gebiete des Erkennens an sich, der Philosophie und Sozialwissenschaften, der Geschichte, Zeitgeschichte, Politik, Anthropologie, Kosmologie, Architektur, Kunst, Musik, Pä­dagogik, Medizin, Landwirtschaft und weiterer Forschungsgebiete begründet und durch Schüler Steiners weitergeführt wurde. Insbesondere soll dabei jene Arbeitsrichtung aufgegriffen, gepflegt und gefördert werden, die auf geisteswissenschaftlicher Grundlage von Wilhelm Schmundt, Peter Schilinski, Joseph Beuys, Bertold Hasen-Müller und Wilfried Heidt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begründet wurde, im Internationalen Kulturzentrum Achberg zusammengeführt war und in ihren vielfältigen Arbeitsergebnissen nachzuvollziehen ist."

Sonntag, 14. Oktober 2012

Initiative Entwicklungsrichtung Anthroposophie & Ein Nachrichtenblatt

Vor etwa zwei Wochen - am 28. September - wurde in Arlesheim (CH) die "Initiative Entwicklungsrichtung Anthroposophie" als Arbeitsgruppe auf sachlichem Feld innerhalb der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft gegründet. Der Ausgangspunkt liegt schon fast eineinhalb Jahre zurück, als im Februar 2011 durch Roland Tüscher und Kirsten Juel die Initiative für "Ein Nachrichtenblatt für Mitglieder der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft" ergriffen wurde.
"Ein Nachrichtenblatt" - Titelkopf der aktuellen Nr. 18 des 2. Jahrganges

Der Anlass war, dass im Januar 2011 das von Rudolf Steiner im Zuge der Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft zur Weihnachtstagung 1923/24 initiierte Nachrichtenblatt "Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht" in der bisherigen Form als Beilage für Mitglieder in der Wochenschrift "Das Goetheanum" eingestellt wurde.

Freitag, 5. Oktober 2012

Die Geschichte des Steins


Für längere Zeit zur Seite gelegt, hat sich diese Welt gestern unerwartet wieder zu Wort gemeldet. Sie soll jetzt » hier Heimat finden.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Von der Mission Kaspar Hausers: Ungeschriebene Geschichte und die aktuellen Aufgaben im 21. Jahrhundert. Ein erster Rückblick auf die Wangener Michaeli-Tagung


Ein rätselhafter Blick auf das Kind Europas
 von A. Lucas, Kunstsammlungen Weimar
Am zurückliegenden Wochenende gedachten wir des 200. Geburtstages Kaspar Hausers. Dazu sind an mehreren Orten Menschen in Tagungen und zu Vorträgen zusammengekommen; so auch in der Pauluskirche in Wangen. Dort war von Freitag bis Sonntag - im Zusammenwirken des Internationalen Kulturzentrums Achberg mit der Christengemeinschaft in Wangen und dem dort ansässigen Kaspar-Hauser-Zweig der Anthroposophischen Gesellschaft - zum Thema “Kaspar Hauser - Das Kind Europas. Schicksalsrätsel unseres Kontinents” eingeladen worden.

Der für die Welt erwachte Kaspar Hauser
Pastell von J. F. C. Kreul, ca. 1830
Beim Abschlussplenum dieser Tagung habe ich den Versuch gemacht, in elementarer Weise zusammenzufassen, was da vor 200 Jahren eigentlich geschehen ist mit dieser Tat der Geburt des Kronprinzen auf dem Thron des Großherzogtums Baden:

Kaspar Hausers Geburt am Michaelstag des Jahres 1812 steht am Beginn eines ganz markanten Jahrhunderts, von dem man sagen kann, dass mit ihm ein umfangreicher Umschwung in der Geschichte der Menschheit verbunden ist. Über all die Jahrtausende unserer “nachatlantischen Kultur” (wie wir das aus der Forschung Rudolf Steiners kennenlernen können) wurde die Menschheit geführt, geführt von Halbgöttern und Pharaonen, von Priestern und Demiurgen, von Cäsaren und Königen. Und aus dieser Geschichte tritt dann die Menschheit im 15. Jahrhundert ein in die fünfte nachatlantische Kulturepoche, in das sogenannte “Bewusstseinsseelen-Zeitalter”. Da wurde dann zunächst noch einmal das Vorangegangene wiederholt, rekapituliert, um in diesen Rekapitulationen, Schritt für Schritt, über Humanismus und Renaissance, über Reformation und Glaubenskriege, hin zu Absolutismus und Aufklärung, in die Zeit der Französischen Revolution hineinzukommen und von da aus ins 19. Jahrhundert. Jetzt wird die Menschheit sozusagen in die Freiheit entlassen! Und da steht sie nun empfindungsmäßig “gegenüber dem Nichts”, wie Rudolf Steiner dies einmal charakterisierte (am 4. Oktober 1922).

Mittwoch, 19. September 2012

In Achberg geht's immer noch ums Ganze!
Oder: Kann man die soziale Frage auch bauen?

Das Medianum im Goetheanum

Im Rahmen der Mitgliederver­­sam­mlung der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland vom 22. - 24. Juni 2012 am Goethe­a­num gab es für Initiativen und Projekte aus der anthroposo­­phischen Bewegung die Gelegen­heit sich vorzustellen. Auch das Internationale Kultur­zentrum Achberg (INKA) war vertreten. Wir haben dazu das Medianum-Modell mit­ge­bracht.

Moritz Christoph hat mich aus diesem Anlass interviewt.


Moritz Christoph: Ihr seid zur Mitgliederversammlung der deutschen Landesgesellschaft direkt von einer großen Aktion mitten in Wien angereist. Was habt Ihr in Wien gemacht?

Die Kuppelbühne in Wien
Gerhard Schuster: Wir haben ein zweiwöchiges interkulturelles Bezirksfest veranstaltet und haben dafür eine geodätische Kuppel – die „Kulturkuppel“ – als Bühne aufgebaut. Da gab es dann viel Programm mit Musik, Theater und sogar mit einer Modenschau, wo türkische und österreichische Frauen ihre selbst entworfenen und geschneiderten Kreationen vorgeführt haben. Das waren Projekte aus dem Bezirk, wo wir Kontakte zu verschiedenen kleineren und größeren Organisationen und Initiativen aufgebaut haben.

Montag, 17. September 2012

Kaspar Hauser - Das Kind Europas. Schicksalsrätsel unseres Kontinents

Kaspar Hauser bei seinem
Auftauchen in Nürnberg 1828.
Getuschte Federzeichnung
von Johann Georg Laminit
Öffentliche Tagung zum 200. Geburtstag Kaspar Hausers
28. - 30. September 2012

"Der Name 'Kaspar' stand auf einem der beiden Zettel, den der 16-jährige Knabe in der Hand hielt, als er am Pfingstmontag, dem 26. Mai 1828, in Nürnberg auftauchte. Gab man ihm eine Feder in die Hand, schrieb er 'Kaspar Hauser'. Einen einzigen Satz konnte er noch sprechen, und mühsam hatte man den steifen Gliedern das Gehen beigebracht.

Bald nach seiner Entdeckung fanden sich Menschen (vor allem Georg Friedrich Daumer ist hier zu nennen), die ihn förderten, und in Windeseile erwachte in Kaspar Hauser, dem reinen, engelgleichen Kinde ein heller Geist und ein mitfühlendes, waches Herz.

Ohne eindeutige Hinweise auf seine Herkunft wurde er den Menschen zum Rätsel. Das 'Kind Europas' nannten ihn die Schlagzeilen der Zeitungen. Es war der Gerichts­präsident Anselm von Feuerbach, der als erstes dem 'Fall' nachging und auf Kaspar Hausers Herkunft stieß:

Sonntag, 16. September 2012

Gangandi Greiði - Auftakt


"So wußte ich nichts Rechtes damit anzufangen,
als ich den nordischen Volksgeist einmal befragte
über den Parzival und er sagte: Lerne verstehen das Wort,
das durch meine Kraft geflossen ist in die nordische Parzivalsage:
'Ganganda greida' – die herumlaufende Labung etwa – so ähnlich!
Ich wußte nichts damit anzufangen." (Rudolf Steiner in Leipzig am 1. Januar 1914)

Was will der Blog "Gangandi Greidi"?


Die Zeit ist eine Realität. Sie offenbart sich in den Gesetzmäßigkeiten der Geschichte. Aus ihrem Reichtum wirken die Impulse vergangener Taten in die Gegenwart herein. Im Hier und Jetzt liegt die Aufgabe, die Ideen, die als Ur-Sachen aus der Zukunft hereinleuchten, in Freiheit zu ergreifen und im inneren wie äußeren "Gespräch" mit dem Gewordenen zu verweben.

Damit sind wir vor drei Herausforderungen gestellt:

1. von der Vergangenheit zu wissen,
2. die Zukunft zu erkennen und
3. die Gegenwart zu gestalten.

Um diese dreifache Herausforderung soll es in diesem Blog gehen.