Kaspar Hauser bei seinem Auftauchen in Nürnberg 1828. Getuschte Federzeichnung von Johann Georg Laminit |
28. - 30. September 2012
"Der Name 'Kaspar' stand auf einem der beiden Zettel, den der 16-jährige Knabe in der Hand hielt, als er am Pfingstmontag, dem 26. Mai 1828, in Nürnberg auftauchte. Gab man ihm eine Feder in die Hand, schrieb er 'Kaspar Hauser'. Einen einzigen Satz konnte er noch sprechen, und mühsam hatte man den steifen Gliedern das Gehen beigebracht.
Bald nach seiner Entdeckung fanden sich Menschen (vor allem Georg Friedrich Daumer ist hier zu nennen), die ihn förderten, und in Windeseile erwachte in Kaspar Hauser, dem reinen, engelgleichen Kinde ein heller Geist und ein mitfühlendes, waches Herz.
Ohne eindeutige Hinweise auf seine Herkunft wurde er den Menschen zum Rätsel. Das 'Kind Europas' nannten ihn die Schlagzeilen der Zeitungen. Es war der Gerichtspräsident Anselm von Feuerbach, der als erstes dem 'Fall' nachging und auf Kaspar Hausers Herkunft stieß:
Er ist der am 29. September 1812 geborene und offiziell kurz danach verstorbene Erbprinz des Hauses Baden. Nachdem in dem Knaben selbst die Erinnerung an manche Einzelheiten über seine Gefangenschaft und die Zeit davor erwachte, hat die Kaspar-Hauser-Forschung die Hinweise auf seine adelige Geburt immer weiter vertiefen können. Die 'Erbprinzentheorie' wurde aber auch bekämpft und bis heute wird Kaspar Hauser als Betrüger hingestellt.
Am 17. Dezember 1833 starb Kaspar Hauser an den Folgen eines Mordanschlages.
Er hatte seinen Mördern vergeben und ging hin mit den Worten Christi, die dieser im Garten Gethsemane betete: 'Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern der Deinige'.
2012 jährt sich seine Geburt zum 200. Mal. Seine geistige Herkunft gibt bis heute Rätsel auf. Seine verhinderte und in verwandelter Gestalt doch erfüllte Mission ist auch im 21. Jahr- hundert von Bedeutung und will weiter ergründet werden.
Es geht hier um einen geistigen Kampf, der gefochten wird um den Sozialimpuls für die Zukunft Europas, um die heute mehr und mehr bedrohte Kindheit, um die Rettung des Ich."
(Aus dem Tagungsflyer)
Beiträge:
Ungeschriebene Geschichte: Kaspar Hauser und Richard Wagner – Schicksalsfäden ins 21. Jahrhundert, Gerhard Schuster, Wien
Hat Kaspar Hauser, das „Kind Europas“, mit uns und den Zukunftsperspektiven unseres "Europäischen Hauses" etwas zu tun? Christoph Klipstein, Achberg
Die Seligpreisungen bei Matthäus in Beziehung zur Seele Kaspar Hausers, Christoph Massag, Selmnau
Das Wesen des Kaspar Hauser und sein sozialer Auftrag, Ulrich Rösch, Lörrach
Kaspar Hauser – Bote der Kindheitskräfte, Volker Seelbach, Wangen
Mut zum Muttersein – Wie schaffe ich heute Bewusstsein für Werdekräfte, Magda Beckert, Wangen
Die Tagung findet in Zusammenarbeit der Christengemeinschaft mit dem Internationalen Kulturzentrum Achberg und dem Kaspar-Hauser-Zweig der Anthroposophischen Gesellschaft
in Wangen.
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